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Tagebuch Schwimm-Trainingslager

28. 10. 2022

Sonntag:

Busanreise kurzfristig abgewählt, also hieß es als Kolonne mit Kleinbussen und Pkws auf den Rabenberg zu rollen. Die A4 war belebt, ein kurzer Stau gleich vor dem Königshainer Tunnel ließ Schlimmes befürchten, aber dann ging es vorwärts und wohlbehalten fanden sich alle auf dem Rastplatz Beutenbach zur Mittagspause ein. Mit Umleitungen und Umleitungen zu Umleitungen war der Weg danach durch das schöne Erzgebirge bestückt, aber auch diese Hindernisse meisterten unsere erfahrenen Rabenberg-Fahrer mit Bravour. So trafen alle pünktlich fast gemeinsam mit den Freitalern vor Haus 8 im Sportpark Rabenberg ein. Frau Dautz wedelte indes schon freudig mit den Zimmerschlüsseln, so dass alle gleich ihre Zimmer in Beschlag nehmen konnten (außer die Großen Görlitzer Jungs von Haus 6, aber egal). Die mehrtägigen Görlitz-Freitaler Telefon-/WhatsApp- und Videokonferenzen der letzten Woche zur Aushandlung der Zimmerverteilung zahlte sich aus, es gab eigentlich kein einziges Murren dazu bei Jungs und Mädels. Alle erschienen pünktlich und auch frohgelaunt zu ihren ersten Trainingseinheiten und futterten sich zwischendurch durch das wie immer üppig bestückte Rabenberg Büffet. Leichte Verstimmung gab es dafür bei den Trainern über die nicht funktionierende Pausenuhr in der 25-Meter-Schwimmhalle und daher nötiger Abgangs-Ansage- und -Pfeiforgien.

 

Montag:

In der "kleinen" Gruppe der Jahrgänge 2012 /2013 gab es heute nachmittag als besonderes Highlight ein Staffelschwimmen zwischen Sportlern und Trainern. Trotz Auslosung einiger komischer Aufgaben ließen sich die Trainer nicht die Butter vom Brot nehmen und zeigten den Sportlern, dass doch noch ein bisschen Training in dieser Woche notwendig ist.

In der mittleren Gruppe wurden solche Späße nicht gemacht sondern ausführliches Techniktraining, auch mit Videoaufnahmen und -auswertung, zwischendurch noch ein kleiner 4x50 Lagen-Test auf der 50-m-Bahn. Abends fiel das geplante Wassertraining aus, ein anderer Verein stand statt uns im Plan. Kurzerhand wurde auf die Turnhalle umgelenkt, ein Unihockey/Zweifelderballabend gefiel allen am Ende sogar irgendwie besser als nochmal "planschen" in der kalten Brühe.

Die Großen von AK14+ bekamen ebenfalls die fehlerhafte Sportstättenplanung zuspüren und standen statt bei Turnhalle im Tanzsaal eingeschrieben. Fazit: "Sie haben ordentlich mitgemacht" - aber es wurde wohl nicht getanzt sondern gelockert und gedehnt. Am Abend durften sie bei 10x200 Kraul Steigerung richtig an ihre Grenzen gehen. Viele haben sie gefunden.

 

Dienstag:

Entspannter Morgen, erste Trainingseinheit bei keiner Gruppe vor 9 Uhr. Jg.10/11 hatte Bammel vor dem angeblich anstrengendsten Trainingstag, aber es war wohl eher das kalte Wasser und die lange Bahn, die bei der Frühschwimmeinheit für ein paar Ausfälle sorgte. Zur zusätzlichen Mittagsplanschstunde hatten die Trainer versprochen, nur ein paar Bewegungsübungen im Wasser anzusetzen, was dann auch tatsächlich eintrat und für die notwendige Motivation für den restlichen Nachmittag sorgte.

In Jg.12/13 wurde einigen Görlitzer Jungs eine unterirdische Kraulbeinbewegung attestiert, Kommentar des zugehörigen Görlitzer Trainers: "Endlich sagt es ihnen auch mal jemand anderes."

In AK14+ ließen sich heute einige Blessuren beim Volleyballspiel nicht vermeiden, so dass unser DLRG-Bus (ohne Blaulicht) mal zur nächsten medizinischen Hilfsstation unterwegs war. Aber bei allen kein Grund zur Sorge, und ein bisschen Schwund ist halt immer.

Absolutes Highlight des Tages war heute nach einhelliger Meinung die Verpflegung. Selbst die essensmäßig eher zurückhaltenden jungen Damen hatten wegen der leckeren Auswahl den ganzen Tisch voller (und am Ende leerer) Teller und Schälchen. Mit einem "Traum von Gulasch" (Mittag) bis zu Curry-Wurst und Kaiserschmarrn (Abend) und weiterer süßer und herzhafter Leckereien liefen die Rabenberg-Köche heute zu Höchstform auf.

 

Mittwoch:

Wie jedes Jahr trügt die Bezeichnung des Tages, denn am Mittwoch ist nicht die Mitte der Trainingslagerwoche sondern mit dem ersten Training beginnt bereits die zweite Hälfte. Für die Mittleren und Größeren begann sie sogar bereits vor dem Frühstück mit einer Wassereinheit. Die Kleinen starteten nach dem Frühstück mit dem Kletterwald in den Tag, die Mittleren folgten am Vormittag und verspäteten sich vor lauter Kletterbegeisterung ein bisschen zum Mittagessen. Die Nachmittagseinheit hieß Ausdauertraining: 3 Kilometer schruppen im kalten Wasser der 50-m-Bahn.

Ausfallerscheinungen waren bereits vor dem Training von Herrn Herzog ausgeschlossen worden, mit der Ansage, jede(n) wieder ins Wasser zu schmeißen, der sein Programm noch nicht fertig hat. Komischerweise lief alles super und es gab danach glückliche Sportlergesichter über die geschaffte Aufgabe, die ja doch eigentlich gar nicht so schlimm war.

Dagegen forderte das (gefühlte) Eiswasser bei den Kleinen Tribut, die Ausdaueraufgabe wurde nur in verkleinerter Runde bewältigt, obwohl sogar einer der Trainer als mentale Unterstützung mitschwamm.

Bei den Großen gab es heute (bisher) keinerlei Verletzungen und keine größeren Besonderheiten, Technikschulung und Schnelligkeit standen bei den Wassereinheiten im Vordergrund. Bei den Startübungen verflogen sich manche etwas, aber landeten zumindest in ihrer Bahn.

Nun geht es heute Abend noch in die altersgruppenübergreifenden Spielvarianten und dann folgt mit dem Donnerstag schon bald der letzte volle Trainingstag der Woche.  So voll, wie auf dem Plan in Haus 8 wird er aber nicht, pssst, da hat sich wohl jemand einen Scherz erlaubt ...

 

Donnerstag:

In Jg.10/11 begann der Tag mit einer Vermisstenmeldung. Das Görlitzer Jungenzimmer erschien nicht zum Frühstück und wurde friedlich schnarchend vom Trainer vorgefunden. Irgendwie hatte der Wecker wohl eine falsche Zeit gespeichert. Trotzdem schafften es die Jungs dann auch noch pünktlich zum Training. Lagenprogramm inkl. Testwiederholung stand auf der Tagesordnung. Die Aussicht auf eine Staffelstunde am Abend ließ die Motivation sprunghaft ansteigen. Die folgende Athletik wurde dann im Tanzsaal absolviert. Mangels Rüschenröckchen wurden die Tanzübungen durch einen schnuckeligen Kraftkreis ersetzt. Da auch die Nachmittagsschwimmeinheit sehr gut klappte, steht der etwas relaxten Ausgestaltung des Abends nun nichts mehr im Wege.

AK10/11 konnte sich heute beim Cooper-Test läuferisch verausgaben und auch im Wasser stand nochmal die Beinbewegung beim Wiederholungstest im Vordergrund, erfreulicherweise mit verbesserten Ergebnissen gegenüber Dienstag. 

Die Großen "freuen" sich schon den ganzen Tag auf die Stunde Kraul oder 60x50 am Abend. Selbst die Wanderung im sonnigen Rabenbergwald und eine ausgiebige Dehnungsstunde konnten sie da nicht auf andere Gedanken bringen. Bei einem epischen Volleyballmatch zwischen Freital und Görlitz wurde weiterhin die frisch immatrikulierte Freitaler Görlitz-Studentin Paula von einem Schmetterball von Max vom Feld gefegt. Darüber kam aber keine Meldung von der medizinischen Station, sondern es wurde nur bei einem Schwimmer eine Zecke entfernt, schon gut genährt musste sie dann aber doch ihr Opfer verlassen. Bei welcher Schwimmstunde sie sich aus den Fluten auf ihr Opfer gerettet hat, ist nicht bekannt.

Über gutes Essen braucht man sonst nichts mehr schreiben,  heute Abend waren Pizza und Pancakes der Renner. 

 

Freitag:

Der Freitag gibt nur noch Jg.10/11 die Möglichkeit, eine richtige Trainingseinheit zu keulen. Vor dem Frühstück geht es zu den traditionellen 100x25 Kraul ins (wärmere) Wasser der Kurzbahn. Die eine Trainingstunde ist für das Programm bei 40 Sekunden Abgang um ein paar Minütchen zu kurz, deshalb schneller Beginn ohne Erwärmung und fünf Minuten Nutzungszeit der Halle geschenkt vom folgenden Verein, damit mit der runden Zahl sich auch die Freude über das Geschaffte einstellt.

Der restliche Vormittag ist Frühstück, Zimmer ausräumen und Autos beladen (ohne nenneswerte übrig gebliebene Sachen und mit kompletter Anzahl Zimmerschlüssel - die Trainer durften sich dafür ein Lob  der Rabenberg-Rezeption abholen), Gruppenfoto in mehreren Aufstellungsvarianten und Abschluss-Querbahnstaffeln bunt gemischt durch alle Altersgruppen. Nach Wässerung einiger Trainer ging es dann wieder getrocknet zum letzten Mittagessen. Während die Freitaler noch auf Abholung durch die Eltern warten mussten, konnten wir uns bereits verabschieden und mit unseren je drei Kleinbussen und Pkws den Berg hinabsausen, um vor dem freitäglichen A4-Wahnsinn ein bisschen vorneweg zu fahren. Mit dem Umfahren jeglicher Knotenbildungen und ein bisschen Glück konnten pünktlich um 15:45 Uhr wieder alle unsere Schäfchen am Neisse-Bad-Parkplatz abgeliefert werden. Alle ein bisschen müde und geschafft aber glücklich, so wie sich das nach so einem Trainingslager gehört.

 

 

Mehr zum Trainingslager gibts auf der Homepage des SC Freital, Link siehe unten

 

Bild zur Meldung: Tagebuch Schwimm-Trainingslager

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