Wasserball Ostdeutsche Meisterschaft U12 Vorrunde
Anders als im Vorjahr – bei der Vorrunde der OWM 2023 hatte das Görlitzer U12-Team vier hohe Niederlagen einstecken müssen – rechnete sich Lok in diesem Jahr größere Chancen aus. Zwei Siege aus vier Spielen waren nötig, um den Einzug in die Endrunde zu schaffen. Gegen die Wasserballhochburgen Neukölln, Spandau, Potsdam und Zwickau war Lok Görlitz vom Namen her krasser Außenseiter. Im Wasser sah das jedoch etwas anders aus.
Das in Zwickau ausgetragene Vorrundenturnier begann mit dem Duell der beiden Favoriten: Zwickau gegen Potsdam. Die Sachsen konnten sich hier am Ende eines packenden Spiels knapp im Fünfmeterwerfen durchsetzen. Damit stand die Reihenfolge für die vordersten zwei Plätze de facto fest. Beide Favoriten gaben sich in der Folge keine Blöße. Wirklich spannend wurde es nur noch im Kampf um Platz 3, der sich zwischen Lok Görlitz und den beiden Berliner Vereinen entscheiden sollte.
Görlitz traf zum Auftakt am Samstag auf Neukölln. Von Beginn an war Spannung in der Partie, allerdings ließen die ersten Treffer lange auf sich warten. Das erste Viertel endete torlos. Mitte des zweiten Abschnitts dann endlich das 1 zu 0 für Görlitz. Doch Neukölln glich im direkten Gegenzug aus. Das Lok-Team erspielte sich eine Torchance nach der anderen, konnte aber kaum eine nutzen. So ging Neukölln schließlich in Führung, u.a. unterstützt durch unnötige Absprachefehler in der Görlitzer Verteidigung. Angesichts der körperlichen Gegenwehr der Berliner taten sich die Lok-Sportler weiterhin schwer im eigenen Angriff. Der Ball wollte einfach zu selten ins Tor. Beim Stand von 3 zu 5 im letzten Viertel lief den Görlitzern allmählich die Zeit davon. Neukölln spielte die Partie clever zu Ende und erzielte Sekunden vor Ende noch den 6:3-Endstand. Da das Lok-Team in dieser Begegnung deutlich mehr und zudem klarere Torchancen gehabt hatte, war diese Niederlage mehr als ärgerlich.
Das ursprüngliche Ziel, sich für die Endrunde zu qualifizieren, war somit für die Görlitzer in weite Ferne gerückt. Dennoch motivierten sie sich für das Match gegen Spandau. Mitte des ersten Viertels gingen die Hauptstädter mit 1 zu 0 Führung. Ein Wechselfehler der Berliner, der einen Fünfmeterstrafwurf mit sich zog, schenkte Görlitz den Ausgleich. Direkt vom Anwurf weg folgt jedoch der nächste unnötige Gegentreffer aus Lok-Sicht. Mit einer schönen Aktion konnte noch vor der ersten Viertelpause der erneute Ausgleich zum 2 zu 2 erzielt werden. Im Allgemeinen verlief das Spiel aber, ähnlich wie zuvor gegen Neukölln, unter dem Motto „Viel Aufwand, wenig Ertrag“. Während Spandau von seinen wenigen Chancen einige nutzte, verloren die Görlitzer zunehmend den Faden. Selbst die Maßnahme, den Leistungsträgern eine Pause und den noch frischen Einwechselspielern eine Chance geben, zahlte sich nicht aus. Lok lag zur Halbzeit mit 3 zu 5 zurück. Es blieb mehr als genug Zeit, um das Spiel zu drehen. Doch im Gegenteil: Lok konnte in der gesamten zweiten Hälfte keinen einzigen Treffer erzielen. Spandau gewann letztendlich mit 7 zu 3. Für die Görlitzer U12 war es nach den Niederlagen gegen Leipzig (im Dezember) und Neukölln das dritte verlorene Spiel in Serie – und das obwohl sie in jeder dieser Begegnungen spielerisch mindestens gleichwertig waren! Diese Erfahrungen sind aber viel wert. Es hat den Kindern und den Trainern deutlich gezeigt, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und woran beim Training besonders gearbeiten werden muss.
Der Sonntag war aus Lok-Sicht sportlich weniger spannend. Gegen Potsdam und Zwickau sollte es schwerer als gegen die Berliner Vereine werden. Doch die Görlitzer gaben trotzdem alles – eine Ostdeutsche Meisterschaft spielt man nicht oft im Leben – und hielten ordentlich mit. Gegen Potsdam konnten sie sogar zu Beginn in Führung gehen, in der Folge übernahmen allerdings die Brandenburger klar das Kommando. Erst im vierten Viertel war Lok nochmal mit zwei Treffern erfolgreich und unterlag schlussendlich mit 3 zu 17.
In der abschließenden Begegnung mit Zwickau konnte Görlitz sogar fünf Tore erzielen – mehr als in allen vorherigen Partien. Fairerweise ist dabei zu erwähnen, dass zu diesem Zeitpunkt beide Mannschaften nicht mehr mit ihrer Bestbesetzung spielten, sondern regelmäßig durchwechselten. Trotzdem war es ein erfreulicher Abschluss, dass sich hier einige Lok-Sportler nochmal mit guten Aktionen belohnen konnten. Zwickau gewann dieses Aufeinandertreffen dennoch deutlich mit 16 zu 5.
Unterm Strich steht für Görlitz leider der fünfte Platz in dieser Vorrundengruppe (welche die vermutlich stärkere beider Gruppen war). Doch jeder, der die Spiele verfolgt hat, wird anerkennen, dass Lok hier eine absolut konkurrenzfähige Mannschaft gestellt hat. Eine klare Steigerung zum Vorjahr ist zu erkennen – dazu genügt es bereits, die Tordifferenzen beider Jahre miteinander zu vergleichen … Wenn das U12-Team weiterhin gut trainiert, kann beim Ostdeutschen Pokal im März ein erneuter Angriff auf den Einzug in die Endrunde der besten sechs Mannschaften Ostdeutschlands gestartet werden.
Es spielten: Max Pöthe, Lucy Thiemichen, Greta Wenzel, Emil Ole Hennig, Lennard Schwar, Egon Wenzel, Julian Thümmler, Gustav Schlichting, Benedikt Auster, Jonas Kaddatz, Max Rabe
Endstand Gruppe 1:
SV Zwickau von 1904
OSC Potsdam
SG Neukölln Berlin
Wasserfreunde Spandau 04
SV Lok Görlitz
Endstand Gruppe 2:
SVV Plauen
Erfurter SSC
ASC Brandenburg
SC DHfK Leipzig
Wasserball Union Magdeburg
Somit für die Endrunde am 27./28.01.24 qualifiziert:
Zwickau, Potsdam, Neukölln, Plauen, Erfurt, Brandenburg
Bild zur Meldung: Wasserball Ostdeutsche Meisterschaft U12 Vorrunde