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Wasserball Oberliga 1. Spieltag

02. 11. 2024

Am ersten Novemberwochenende startete die Oberliga-Saison mit einem Spieltag in Halle an der Saale. Das Görlitzer Team traf dabei auf den Gastgeber sowie den SC DHfK Leipzig. Leider fehlten mit Matthias Jackisch und Paul Schubert sowie Torwart Tjard Costrau drei wichtige Leistungsträger. Dies wurde durch Kapitän Rene Funk im Tor sowie eine Reihe von Nachwuchsspielern im 13-Mann-Kader versucht zu kompensieren.

 

Die Ausgangslage war dementsprechend nicht optimal, um gegen die starke zweite Mannschaft des SV Halle bestehen zu können. Görlitz ging durch Nico Kretschmer mit 1 zu 0 in Führung. Doch von Beginn an wurde deutlich, mit welchen Herausforderungen die Görlitzer Defensive kämpfen musste. Halle war nicht nur älter besetzt und damit körperlich stärker, sondern hatte vor allem einen gefährlichen Centerstürmer, der nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Zu Beginn des Spiels wurde jede Aktion, in der er beteiligt war, kleinlich von den Schiedsrichtern abgepfiffen und mit der Herausstellung eines Görlitzer Spielers geahndet. Nach diesem Schema kam Halle zu insgesamt vier Treffern und führte nach 10 Minuten mit 4 zu 1. Man mag sich nicht ausmalen, welch hohe Niederlage es gegeben hätte, wenn das Spiel so weiter verlaufen wäre … Doch dazu kam es nicht, weil der Hallenser Center frühzeitig mit einer Rolle (dies entspricht einer roten Karte) das Wasser verlassen musste. Eine zweifelhafte Geste des Spielers, die man durchaus unterschiedlich interpretieren konnte, hatte die Schiedsrichter zu dieser Entscheidung bewogen.

 

Mit diesem Ereignis änderte sich der Charakter des Spiels. Das anfangs sehr statische und planlose Görlitzer Angriffsspiel wurde nun ideenreicher, hinten bekam man die Hallenser besser in den Griff. Doch es fehlten die Tore. Bezeichnend war eine Phase Ende des zweiten / Anfang des dritten Viertels, in welcher Lok sich insgesamt fünf Überzahlsituationen erkämpfte, aber keine einzige davon nutzen konnte. Dies gab Halle die Möglichkeit, allmählich davonzuziehen und eine Vorentscheidung herbeizuführen. 11 Minuten vor dem Ende stand es 7 zu 1. Erst spät belohnten sich die Görlitzer wieder mit eigenen Treffern. Die letzten Minuten des dritten Viertels sowie das komplette vierte Viertel verliefen ausgeglichen. Mit 12 zu 5 ging der Sieg am Ende verdient an Halle. Zum Spieler des Spiels (aus Schiedsrichter-Sicht) wurde Rene Funk gekürt, der mit etlichen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte.

 

Trotz dieses etwas ernüchternden Auftrittes blieben die Lok-Männer optimistisch und rechneten sich gegen Leipzig mehr aus. Die Messestädter haben für diese Saison ihre erste Mannschaft aus der 2. Liga Ost zurückgezogen. Die ehemals zweite Mannschaft ist daher nun offiziell die erste Mannschaft und spielt weiterhin in der Oberliga. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich deren Kader nicht verändert, daher sind sie nach wie vor ein Gegner auf Augenhöhe mit den Görlitzern.

 

Und tatsächlich entwickelte sich ein spannender Spielverlauf, bei dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Eine zwischenzeitliche 2-Tore-Führung für Leipzig im zweiten Viertel konnten die Görlitzer mit einer starken Phase und drei Toren binnen einer Minute wieder drehen. Über die Viertelergebnisse 3:3 und 4:3 ging es mit einer knappen 7:6-Führung für Leipzig in die Halbzeitpause. Die Lok-Sportler waren sowohl über Konter als auch über Distanzwürfe erfolgreich. Den Center hatte Leipzig dagegen recht gut im Griff. Auf der Gegenseite verteilten die Görlitzer hin und wieder Geschenke und machten damit ihre überwiegend gute Verteidigungsleistung wieder zunichte. Kleine individuelle Fehler in allen Mannschaftsteilen sorgten u.a. dafür, dass der torgefährlichste Leipziger Spieler insgesamt 8-mal in dieser Partie erfolgreich war. Positives Erscheinungsbild waren diesmal die verwandelten Strafwürfe und Überzahlsituationen – beide Mannschaften waren hier insgesamt sehr effektiv. Doch was nicht auf dem Protokoll nachzulesen ist: Görlitz hatte noch einige weitere Überzahlsituationen aufgrund von Kontern, doch diese wurden nicht immer genutzt. Am Ende waren es diese vergebenen Chancen, welche Leipzig im Gegenzug entscheidend davonziehen ließen. Eine 13:11-Führung vor dem letzten Anschwimmen bauten die Messestädter auf 15 zu 11 aus. Mit diesem 4-Tore-Rückstand drei Minuten vor Schluss schien die Görlitzer Niederlage besiegelt. Doch das Lok-Team gab nicht auf und konnte sich noch einmal herankämpfen. 1:20 min. vor Schluss fiel der Anschlusstreffer zum 14 zu 15. Die Chance auf den Ausgleich war gegeben. Ungenutzte Angriffsversuche, vermischt mit diskutablen Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten, ließen die letzte Spielminute jedoch torlos verstreichen. Leipzig ließ in Ballbesitz die letzten Sekunden herunterlaufen und feierte am Ende einen knappen 15:14-Sieg. Eine bittere Niederlage für die Lok-Männer. Doch auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Schon jetzt geht der Blick nach vorn. Nun heißt es: abhaken, beim Training an den Baustellen arbeiten, und dann beim Heimspieltag am 30. November im Neiße-Bad die ersten Punkte einfahren!

 

Es spielten: Rene Funk, Steffen Hänisch, Nico Kretschmer, Andreas Eichner, Richard Zschippang, Ben Kretschmar, Thomas Köhring, Gunar Domschke, Jörn Herzog, Gustav Brendler, George Jiji, Alexander Arndt, Torsten Patzer

 

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